Freitag, 5. Oktober 2018

Renegades - Gefährlicher Freund - Marissa Meyer

„Tapfer kann nur sein, wer die Angst kennt.“

Huhu Büchermäuse!
In diesem Blogbeitrag soll es sich um meine Gedanken zu „Renegades – Gefährlicher Freund“ von Marissa Meyer drehen. Viel Spaß beim Lesen!

Allgemeines zum Buch

Titel: Renegades – Gefährlicher Freund
Autor/in: Marissa Meyer
Verlag: heyne>fliegt
Genre: Fantasy
Seitenanzahl: 640 Seiten
Preis: 20,00 €
ISBN: 978-3453271784
Hier könnt ihr es kaufen.


Inhalt

Sie sind eine Vereinigung speziell begabter Menschen. Nach einem Jahrzehnt der Gewalt und Anarchie haben sie in Gatlon City für Recht und Ordnung gesorgt: die Renegades. Seither gelten sie als Helden, zu denen alle aufsehen.

Alle außer den Anarchisten, die von den Renegades vertrieben wurden und die nun im Untergrund der Stadt auf Rache sinnen. Die 17-jährige Nova ist eine von ihnen. Sie hat ihre Familie auf schreckliche Weise verloren und allen Grund, die Renegades zu hassen. Aufgrund ihrer besonderen und geheimen Gabe soll sie sich bei den Renegades einschleichen – um sie dann von innen heraus zu zerstören. Alles verläuft nach Plan, bis sie sich ausgerechnet in den jungen Kommandanten Adrian verliebt – und er sich in sie. Eine Liebe, die nicht sein darf in Zeiten, wo sich Renegades und Anarchisten zum großen Kampf rüsten…


Meine Gedanken zum Buch

Vielen ist die Autorin Marissa Meyer sicherlich von den Luna – Chroniken bekannt, die ich bedauerlicherweise selbst noch nicht gelesen habe. Das möchte ich nachdem ich „Renegades – Gefährlicher Freund“ gelesen habe jedoch unbedingt ändern, da Marissa Meyer mich hier definitiv von ihrem Erzähltalent überzeugen konnte.

Wir begleiten hier unsere Protagonistin Nova, die seit dem Tod ihrer Eltern, für den sie die Renegades verantwortlich macht, bei den Anarchisten untergekommen ist. Gemeinsam mit ihnen bekämpft sie die Renegades und soll nun mit der Hilfe ihrer besonderen Gabe selbst ein Mitglied ihres Feindes werden, um die Organisation von innen heraus zu zerstören. Doch Adrian, der Anführer ihrer Gruppe bei den Renegades, geht ihr bald näher als ihr lieb ist. Dabei ist er auf der Suche nach ihrem alten Ego, alias Nachtmahr, von der er Antworten auf seine Fragen zum Tod seiner Mutter sucht.

Nova ist mir besonders positiv im Gedächtnis geblieben, denn durch ihre starke und taffe Ader hat sie der Geschichte direkt mehr Energie verliehen und die Frauenpower für sich sprechen lassen. Nova ist ein Wunderkind, deren Gabe im Gegensatz zu anderen Wunderkindern ehr unscheinbar wirkt. Sie braucht keinen Schlaf und kann sich dadurch sehr viel Wissen aneignen und trainieren, was ihr im Kampf gegen die Renegades sehr zugute kommt. Doch sie kann mit ihrer Gabe auch andere Menschen in Tiefschlaf versetzen. Auch Adrian, der ebenfalls eine besondere Gabe besitzt, hat mich schnell für sich gewinnen können. Er kann seine Zeichnungen zum Leben erwecken, was er sich im Laufe der Geschichte auf unterschiedlichen Weisen zu nutzen macht. Er unterstützt nicht nur sein Patrouille Team damit, sondern erschafft sich damit viele Möglichkeiten sich unter seiner geheimen Indität als „der Wächter“ stärker zu machen. Außerdem nutzt er seine Fähigkeit, um seinem Bruder Max auf künstlerische Art eine Freude zu bereiten. Adrian ist ein sehr interessanter Charakter, der im weiteren Verlauf sicher noch einiges zu bieten hat – ich bin gespannt. Doch auch die Nebencharaktere wurden von Marissa Meyer sehr gut ausgearbeitet, besonders die Vielfältigkeit der Wunderkinder. Man fühlt sich allen direkt sehr nahe, da sie sehr greifend beschrieben werden und die Geschichte zu etwas Rundem machen.

„Schon immer hatte sie es verblüffend gefunden, dass manche Menschen einfach so einschlafen konnten, als wäre das ganz leicht. Als gäbe es in ihrem Kopf keine Altlasten aus schmerz und Verbitterung. Als könnten ihre Herzen und Gedanken einfach so Frieden finden.“ – S. 343

Erzählt wird uns diese Geschichte aus zwei Perspektiven – von Nova und Adrian. Da beide unterschiedlichen Gruppierungen angehören und eigentlich Feinde sind war diese Erzählweise natürlich sehr clever gewählt. Denn dadurch erfährt man beide Sichten auf den Krieg zwischen Renegades und Anarchisten und wird beim Lesen immer wieder vor die Frage gestellt, wer denn nun der Böse ist. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen schnell und man versteht beide Sichten.

„Dabei steckte in jedem das Potenzial zum Bösewicht, und dagegen war nur anzukommen, wenn sich mehr Menschen dafür entschieden, gut zu sein. Wenn sich mehr Menschen dafür entschieden, ein Held zu sein. – S. 629

Tatsächlich habe ich etwas anderes von dem Buch erwartet, denn aus dem Klappentext habe ich die Thematik über Superhelden bzw. Wunderkinder nicht rauslesen können. Doch auch wenn ich kein großer Superheldenfan bin und dieses Thema langsam ausgelaugt wirkt, bin ich positiv überrascht gewesen. Mich haben die Welt und auch die Charaktere sehr mitreißen können und besonders die individuellen Gaben der Wunderkinder haben mir gefallen. Auch der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm und leicht zu lesen. Die Weltgestaltung hat mir besonders zugesagt, vor allem durch die bildhafte Schreibweise von Marissa Meyer. Trotzdem haben mir stellenweise mehr Erklärungen gefehlt um das Gesamtgerüst der Welt besser nachvollziehen zu können, weshalb ich hier auch einiges an verschwendetem Potenzial sehe. Ich hoffe und glaube an eine noch stärkere Fortsetzung, die mich dann auch vollends in ihren Bann zieht.

Der Einstieg in das Buch war sehr spannend und packend, sodass man direkt in der Thematik der Geschichte gefesselt war. Jedoch hat das Tempo danach sehr nachgelassen, vieles hätte man kürzen können um den Schwung der Geschehnisse nicht zu verlieren. Zwar plätscherten die Seiten Stellenweise sehr langsam vor sich hin, doch trotzdem wollte ich stets erfahren, was eigentlich noch alles hinter der komplexen Handlung steckt und auch wenn vieles dabei vorhersehbar war, konnten mich andere Wendungen richtig begeistern – besonders das Ende.


Über die Autorin

Marissa Meyer
© Kali Raisl
Marissa Meyer studierte Kreatives Schreiben und arbeitete als Lektorin in Seattle, bis sie ihren ersten Buchvertrag bekam. Mit den Luna-Chroniken gelang ihr auf Anhieb eine internationale Bestsellerserie, die in 27 Ländern verkauft wurde. Marissa Meyer lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Tacoma, Washington. Quelle


Fazit

Der Auftakt dieser neuen Trilogie mit einer spannenden Welt erhält von mir 4 von 5 Sterne.

 

Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser Stelle an den Verlag!

Eure Laura

Donnerstag, 13. September 2018

Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness und Siobhan Dowd


Halli Hallo ihr Lieben!
Heute möchte ich euch gerne meine Gedanken zu meinem ersten Hörbuch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ von Patrick Ness und Siobhan Dowd mitteilen.

Allgemeines zum Hörbuch

Titel: Sieben Minuten nach Mitternacht
Autor/in: Patrick Ness und Siobhan Dowd
Gelesen von: Maria Furtwängler
Genre: Hörbuch/Jugendbuch
Laufzeit: 4 Stunden 40 Minuten
Preis: 6,99 € (Audio-CD)
Hier könnt ihr es kaufen.


Inhalt

Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor bange den Alptraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diese Nacht klopft etwas an sein Fenster und ruft seinen Namen: ein Wesen, das uralt ist und wild und weise - und das wie niemand sonst Conors Seele und seine geheimsten Ängste kennt.


Meine Meinung zum Hörbuch

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist tatsächlich mein erstes Hörbuch, das ich nicht nur angefangen, sondern auch beendet habe. Mir fällt es beim Hören sehr schwer meine Gedanken nicht schweifen zulassen, sodass ich sehr schnell den Faden verliere. Doch hier habe ich wirklich versucht mich auf die Geschichte zu konzentrieren, denn ich war sehr gespannt darauf, was mir Maria Furtwängler zu erzählen hat.

Conor lebt mit seiner krebskranken Mutter allein und versucht ihr möglichst viel abzunehmen. Doch auch in der Schule hat es Conor nicht leicht seit seine Mutter erkrankt ist. Die meisten seiner Mitschüler meiden ihn, sehen ihn nicht oder behandeln ihn wegen seiner momentanen Situation wie ein rohes Ei. Doch Harry hat es auf ihn abgesehen und drangsaliert ihn täglich. Noch dazu plagt ihn nachts ständig ein und derselbe Albtraum, der ihn nicht loslassen möchte. Eines Nachts um genau sieben Minuten nach Mitternacht erwacht der Baum in seinem Garten zum Leben. Anfangs denkt Conor es sei nur ein Traum doch bald kann er das ständige Erwachen der Eibe nicht mehr ignorieren und hört ihr zu. Die Eibe erzählt ihm vier Geschichten, die Conor helfen sollen mit der Krankheit seiner Mutter und seinem bevorstehenden Verlust besser umgehen zu können.  

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank dem direkten Abtauchen in die Handlung sehr leichtgefallen. Conors Gedanken und Gefühle wurden durch den Schreibstil sehr gut übermittelt und man ist mit dem Jungen gemeinsam an seiner Situation verzweifelt. Das Buch bzw. Hörbuch ist voller Hoffnungslosigkeit und man wird als Leser bzw. Zuhörer direkt in diese drückende Atmosphäre hineingezogen. Die Mutter von Conor habe ich auch sehr gerne gehabt und man hat ihre Zuneigung und Sorge um ihren Sohn ständig gespürt. Die Nebencharaktere, wie Conors Vater und Großmutter, sind während der Geschichte leider ziemlich flach geblieben. Ich hätte gerade von der Großmutter gerne mehr erfahren, da ich sie gegen Ende sogar ein wenig ins Herz geschlossen habe.

Mit der Sprecherin bin ich leider auch nach über vier Stunden Laufzeit nicht warm geworden, was einfach daran liegt, dass sie meiner Meinung nach nicht die passende Stimme für diese Geschichte hat. Einen Mann hätte ich mir gerade im Zusammenhang mit dem Monster viel besser vorstellen können. Leider hat sie mir diese an sich so tiefgehende und berührende Handlung durch ihre monotone und emotionslose Sprechweise nicht optimal rüberbringen können. Vermutlich hätte mich die Geschichte noch mehr überzeugen können, wenn ich sie selbst gelesen hätte, was ich vielleicht auch noch nachholen werde, denn das Buch an sich und der Schreibstil der Autoren konnte mich wirklich überzeugen und besonders die vier Geschichten, die die Eibe erzählt hat, haben mir sehr gefallen. Gegen Ende werden die Geschehnisse sehr sehr emotional, auch wenn sie teilweise natürlich ziemlich vorhersehbar sind. Es wird sehr viel Moral vermittelt und viel Stoff zum Nachdenken geboten, weshalb ich es nur jedem empfehlen kann hier mal genauer hinzuschauen, egal ob jung oder alt, diese Geschichte hat jedem etwas mitzuteilen.


Über die Autoren

Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Seit Ende der 90er-Jahre lebt er in London und ist dort als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Jugendbücher wurde er mehrfach ausgezeichnet, er gewann unter anderem den renommierten Costa Children's Book Award und bereits zweimal die Carnegie Medal. Für »Sieben Minuten nach Mitternacht« erhielt er als erster Autor gleichzeitig die Carnegie Medal und den Kate Greenaway Award sowie neben unzähligen anderen Auszeichnungen den Deutschen Jugendliteraturpreis. Quelle

Siobhan Dowd, in London geboren, stammte aus County Waterford, Irland, und verbrachte dort einen großen Teil ihrer Kindheit. Nach der Schulzeit in London studierte sie in Oxford und begann dort als Redakteurin für PEN International und als freischaffende Autorin zu arbeiten. Bereits ihr Debutroman kam auf die Auswahlliste des Deutschen Jugendliteraturpreises, für ihr drittes Jugendbuch wurde sie mit der Carnegie Medal ausgezeichnet. Nach schwerer Krankheit erlag Siobhan Dowd 2007 ihrem Krebsleiden. Quelle


Fazit

Mein erstes Hörbuch erhält aufgrund der Sprecherin, die mich nicht vollends überzeugen konnte, nur 4 von 5 Sterne.

 

Dieses Hörbuch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser Stelle an den Verlag!

Eure Laura

Mittwoch, 12. September 2018

Constellation - Gegen alle Sterne - Claudia Gray


Hallo ihr lieben Bücherliebhaber, schön dass ihr den Weg auf meinen Blog gefunden habt!
Heute möchte ich gerne meine Gedanken zu „Constellation – Gegen alle Sterne“ von Claudia Gray mit euch teilen.

Allgemeines zum Buch

Titel: Constellation – Gegen alle Sterne
Autor/in: Claudia Gray
Verlag: cbj
Genre: Dystopie/Science Fiction
Seitenanzahl: 512 Seiten
Preis: 18,00 € (Gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3570174395
Hier könnt ihr es kaufen.


Inhalt

Er ist programmiert, sie zu töten. Sie ist bereit, ihn zu vernichten. Bis sie sich näherkommen als gedacht …

Noemi ist bereit zu sterben, um ihren Planeten gegen die Erde zu verteidigen. Als sie in einem verlassenen Raumschiff nach Hilfe für ihre schwer verletzte Freundin sucht, trifft sie auf Abel, die perfekteste künstliche Intelligenz, die je entwickelt wurde. Er ist programmiert, sie zu töten. Gleichzeitig aber muss Abel dem ranghöchsten Menschen an Bord gehorchen. So gelingt es Noemi, ihm das Geheimnis zu entlocken, das ihren Planeten retten kann. Dafür müsste sie Abel zerstören. Doch Abel sieht nicht nur aus wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Je näher sich die beiden auf der lebensgefährlichen Mission kommen, desto klarer wird Noemi: Er fühlt auch wie ein Mensch. Bald steht er längst nicht mehr nur aus programmiertem Gehorsam zu ihr. Aber ist er wirklich frei, alles für sie zu tun?


Allgemeines zum Buch

Tatsächlich ist „Constellation – Gegen alle Sterne“ längere Zeit ungelesen in meinem Bücherregal gestanden. Warum ich erst so spät zu diesem Buch gegriffen habe, um diese atemberaubende Geschichte zu entdecken, kann ich gar nicht so genau sagen. Denn sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich neugierig auf die Welt in diesem Buch gemacht.

Erzählt wird uns diese Geschichte abwechselnd von unseren beiden Protagonisten Noemi und Abel. Bei einem Angriff ihres Planeten sucht Noemi Hilfe für ihr schwer verwundete Freundin Esther in einem verlassen Raumschiff. Dort trifft sie auf Abel, der intelligenteste Merch der je entwickelt worden ist und das Aussehen eines Menschen hat. Seine Programmierung fordert Noemi zu töten, doch gleichzeitig verlangt seine Programmierung den Befehlen des ranghöchsten Menschen an Bord zu gehorchen, was in diesem Fall Noemi ist. Dadurch gelingt es ihr ihm ein Geheimnis zu entlocken, mit dem sie ihren Planeten dauerhaft vor der Erde beschützen kann. Dafür muss sie Abel zerstören. Gemeinsam beginnen die beiden eine Reise quer durch die Galaxie und je länger die beiden unterwegs sind, desto bewusster wird Noemi, dass Abel auch wie ein Mensch fühlen kann und nicht nur bei ihr ist, weil dies seine Programmierung von ihm verlangt.

„Wir haben gelernt, dass Mansfield böse ist, weil er seelenlose Maschinen in menschlichen Hüllen geschaffen hat. Aber dir hat er etwas Schlimmeres angetan, etwas viel Schlimmeres. Burton Mansfields größte Sünde war, eine Seele zu schaffen und sie in einer Maschine einzusperren.“ – S. 300

Der Einstieg in die Geschichte ist mir zugegeben etwas schwergefallen, was vor allem an dem trockenen Schreibstil der Autorin liegt. Zudem wird man direkt in Welt bzw. Galaxie geworfen ohne die nötigen anfänglichen Erklärungen darüber geliefert zu bekommen. Doch nach einigen Kapitel habe ich mich dann doch relativ schnell in die Geschichte einfinden können. Mit Noemi bin ich anfangs einfach nicht warm geworden, aber innerhalb weniger Seiten hat sie eine sehr starke Entwicklung durchgemacht und es wurden einige Aspekte aufgedeckt, durch die ich sie besser verstehen konnte. Sie ist selbstlos und mutig und würde alles dafür geben, um ihren Planeten in Sicherheit zu wissen. Mein persönliches Highlight der Geschichte ist Abel mit seiner nüchternen und analytischen Perspektive auf die Geschehnisse in dem Buch, habe ich als Leser einen ganz neuen Blickwinkel geboten bekommen. Ich musste bei seinen Passagen immer wieder Schmunzeln und ihn einfach in mein Herz schließen. Auch die Nebencharaktere die wir im weiteren Verlauf kennenlernen haben mich für sich gewinnen können.

Ich würde „Constellation – Gegen alle Sterne“ als eine Mischung aus Science Fiction und Dystopie bezeichnen. Wir befinden uns im 23. Jahrhundert, die Erde hat ihre natürlichen Ressourcen fast vollständig aufgebraucht und durch viele Umweltkatastrophen sind viele Teile des Planeten nicht mehr bewohnbar. Um zu überleben haben die Menschen sämtliche bewohnbare Planeten der Galaxy eingenommen und auch mit Genesis stehen sie im Krieg. Vor allem weil diese Geschichte uns Menschen einen Spiegel vorhält, bin ich so gefesselt gewesen. Denn sind wir nicht auf dem besten Weg unseren Planeten zu zerstören?

„Sogar normale Dinge bekommen großes Gewicht, wenn wir sie zu lange entbehren müssen.“ – S. 137

Auch wenn ich den Schreibstil von Claudia Gray ehr als trocken beschreiben würde, konnte sie mich packen. Die Geschichte hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr schnell und flüssig weglesen lassen. Ich sehe hier aber noch Potenzial nach oben, weshalb ich sehr gespannt auf die Fortsetzung bin, die ja bereits erschienen ist.


Über die Autorin

Claudia Gray
© Steve Hammond
Bevor Claudia Gray sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Anwältin, Journalistin und DJ. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für Filmklassiker, die Stile vergangener Epochen und Architektur. Ihr dadurch erworbenes Wissen ließ sie sanft in die Welt von „Evernight“ einfließen und erschuf so eine unverwechselbare Stimmung. Quelle


Fazit

Das packende Jugendbuch erhält von mir 4 von 5 Sterne.

 

Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser Stelle an den Verlag!

Eure Laura

Donnerstag, 30. August 2018

Das Mädchen im blauen Mantel - Monica Hesse


Hallo, ihr Literaturbegeisterten!
Heute möchte ich gerne meine Gedanken zu einer sehr berührenden und beklemmenden Geschichte mit euch teilen. Dabei handelt es sich um das Buch „Das Mädchen im blauen Mantel“ von Monica Hesse.

Allgemeines zum Buch

Titel: Das Mädchen im blauen Mantel
Autor/in: Monica Hesse
Verlag: cbj
Genre: historischer Roman
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preis: 16,00 € (Gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3570165324
Hier könnt ihr es kaufen.


Inhalt

Schuld und Verrat, Mut und Widerstand

Amsterdam ist von den Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen, ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist. Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.


Meine Gedanken zum Buch

Seit jeher interessiere ich mich für Literatur, die Inhalte aus dem zweiten Weltkrieg auffasst. Besonders nach meinem Aufenthalt in Amsterdam im Mai, bei dem ich unter anderem auch das Anne-Frank-Haus besucht habe, ist vorrangig mein Interesse für die Niederlande während des zweiten Weltkriegs noch weiter gestiegen. Auch wenn es sich bei „Das Mädchen im blauen Mantel“ nicht um eine Nacherzählung handelt und die Charaktere Fiktion sind, beruht diese Geschichte auf realen Ereignissen, die damaligen zeitlichen Abläufe in Amsterdam weichen nur minimal ab, der niederländische Wiederstand beruht auf wahren Begebenheiten und die Charaktere im Buch wurden von einigen seiner Mitglieder inspiriert.

Wir begleiten in dieser Geschichte unsere Protagonistin Hanneke, deren Freund Bas an der Front gefallen ist. Ihr Tag besteht größtenteils aus dem Handel mit Schwarzmarktgütern, womit sie ihre Familie versorgen kann. Den Handel sieht sie als kleine Rebellion gegen die Nazis, welche Amsterdam besetzt haben. Doch eines Tages bittet eine ihrer Kundinnen sie, ein jüdisches Mädchen zu finden, welches aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Bei der Suche nach dem Mädchen trifft Hanneke auf den niederländischen Widerstand und muss ihre Prioritäten plötzlich ganz neu überdenken.

„Es muss eine logische Erklärung dafür geben, denke ich wieder. Leute lösen sich nicht einfach in Luft auf. Aber das ist eine Lüge. In dieser Besatzungszeit lösen sich jeden Tag Leute in Luft auf. Hunderte von Menschen, die aus ihren Wohnungen vertrieben werden.“ – S. 36

Auch wenn ich mich mit Hanneke nicht von Beginn an richtig identifizieren konnte, konnte ich ihre Gefühlslage und ihre daraus resultierenden Handlungen von Seite zu Seite besser nachvollziehen und habe irgendwann angefangen richtig mit ihr mitzuleiden, doch als wirklich sympathisch würde ich sie trotz alledem nicht bezeichnen. Anlässlich des Todes ihres Freundes Bas an der Front, versucht sie täglich nach vorne zu blicken und funktioniert nur noch, um ihre Familie versorgen zu können. Unsere Protagonistin steht hier für alle Menschen, die sich damals aus Angst oder aus schlichter Ahnungslosigkeit, nicht dem Wiederstand angeschlossen haben. Henneke gerät während der Suche nach einem verschwunden jüdischen Mädchen unfreiwillig in die Widerstandsbewegung gegen das Naziregime und bekommt auf einmal die Realität zu sehen. Sie erfährt wie es um das niederländische Volk und besonders um die Juden unter ihnen bestellt ist, wie grausam die Nazis wirklich sind. So einfach kann sie nun nicht mehr wegsehen, auch wenn sie Angst hat. Die Suche nach dem Mädchen scheint schier hoffnungslos, denn sie hat kaum Anhaltspunkte bis auf ihren Namen Mirjam Roodvelt, doch Henneke setzt alles daran sie zu finden. Schnell wird sie regelrecht besessen davon das jüdische Mädchen zu finden, die für sie als Sinnbild für alle vermissten und ermordeten Menschen ihres Landes steht. Die Nebencharaktere, die man im Verlauf des Buches näher kennenlernt, wachsen einem schnell ans Herz. Jeder von ihnen trägt seinen eigenen Beitrag zur Geschichte und zum Widerstand bei. Sie alle sind wahnsinnig liebenswert, mutig und stark.

„Ich glaube man kann geheilt werden, ohne sich ganz gesund zu fühlen.“ – S. 369

Die Autorin verdient wirklich sehr große Anerkennung, man merkt während des Lesens wie sehr sie sich mit der Thematik und dem Land auseinandergesetzt hat. Der Amsterdamer Flair mit seinen Kanälen wurde dem Leser sehr glaubwürdig und spürbar nähergebracht. Trotz des Wissens, das diese Geschichte nicht gut ausgehen kann, gab es für mich als Leser oftmals Wendungen in diesem Buch, die ich so nicht erwartet habe. Monica Hesse hat mich mit ihrem Schreibstil sehr berühren können und auch wenn es sich um eine sehr beklemmende Thematik handelt habe ich das Buch regelrecht verschlungen. „Das Mädchen im blauen Mantel“ ist ein Buch, das ich jedem ans Herz legen kann, egal ob man an der Geschichte des zweiten Weltkrieges interessiert ist oder nicht. Das Buch gibt einem so viel mit, lässt uns nachdenken und unsere Vergangenheit nicht so leicht in Vergessenheit geraten.

Zum Ende möchte ich gerne die Autorin selbst zitieren, da dies die Geschichte selbst und auch meine Rezension gut zum Punkt bringt.

„Ich wollte den Sekundenbruchteil darstellen, in dem wir Entscheidungen von moralsicher Aufrichtigkeit oder von Feigheit treffen und zu Helden oder Verbrechern werden.“ – S. 377


Über die Autorin
 
Monica Hesse
© privat
Monica Hesse stammt aus Illinois und ist Journalistin bei der Washington Post. Sie lebt mit ihrem Mann und einem verrückten Hund in Washington. »Das Mädchen im blauen Mantel« ist ihr erster Roman, der auf Deutsch erscheint. Das Buch erhielt zahlreiche Preise, darunter den renommierten Edgar Award in der Kategorie »Junge Erwachsene«. Quelle


Fazit

Ich gebe dieser berührenden sowie beklemmenden Geschichte volle 5 von 5 Sterne. Eine absolute Herzensempfehlung von meiner Seite.

 

Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser Stelle an den Verlag!

Eure Laura

Freitag, 2. März 2018

Der Winter der schwarzen Rosen - Nina Blazon

 „Aber vielleicht muss man alles verlieren für die Chance, etwas zu gewinnen.“ – S 499

Huhu ihr Lieben!
Trotz dem nahestehenden Ende des Winters, möchte ich noch meine Gedanken zu einem perfekten Fantasy-Buch für kalte Wintertage mit euch teilen. Dabei handelt es sich um „Der Winter der schwarzen Rosen“ von Nina Blazon.

Allgemeines zum Buch

Titel: Der Winter der schwarzen Rosen
Autor/in: Nina Blazon
Verlag: cbt
Genre: Fantasy
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 16,99 € (Gebundene Ausgabe)
ISBN: 978-3570311776
Hier könnt ihr es kaufen.


Inhalt

In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die Liebe der einen Schwester wird zur Obsession werden und die der anderen wird eine wahre Liebe sein. Denn mit den dunklen Mächten spielt man nicht und etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses...


Meine Gedanken zum Buch

Bei „Der Winter der schwarzen Rosen“ handelt es sich um das erste Werk, welches ich von Nina Blazon gelesen habe, jedoch wird dies mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein.

Liljann und Tajann sind Zwillingsschwestern, die in einer Welt leben, in der die Nutzung von Magie unter hoher Strafe steht. Die Geschwister leben mit ihrem Vater im Grenzland und jagen dort schwarze Hirsche für Lady Jamala. Lilijann ist als Erstgeborene dazu auserkoren, neue Gebiete zu entdecken und zu erobern, sobald sie von ihrem Vater freigesprochen wird. Doch sie hat Angst, denn ihr Weg würde sie direkt in das gefährliche Grauland führen, wo Halbwesen und Menschenfresser leben. Ihre Schwester Tajann hingegen kann es kaum erwarten, in Freiheit bei Hofe zu leben. Ihr ist als Zweitgeborene jedoch erst nach Freispruch ihrer Schwester das Verlassen ihres Elternhauses gestattet. Als sie auf dem Roten Fest den Junglord Janeik kennenlernt, steht für sie endgültig fest, dass Liljann endlich ihre Reise antreten muss, damit ihr der Weg in die Freiheit freisteht. Sie trifft eine folgenschwere Entscheidung, durch die sie nicht nur ihr Herz verliert…

„Manchmal hat man Angst, wenn man sein Herz verliert, Mirahar.“ – S. 107

Die beiden Zwillinge Lilijann und Tajann könnten unterschiedlicher kaum sein. Tajann trotz vor Selbstsicherheit und sehnt sich mit allen Fasern nach Freiheit und einem Leben auf Hofe. Sie ist sehr willensstark, leidenschaftlich und auch impulsiv, so hat sie auch eine etwas hinterlistige Art, jedoch kann sie ihre Familie nie gänzlich vergessen. Durch ihre Ecken und Kanten wirkt sie als Charakter sehr greifbar und menschlich. Zudem macht sie im Laufe des Buches eine starke Entwicklung durch, was mir sehr gut gefallen hat. Liljann ist hingegen schüchtern und lebt sehr in sich zurückgezogen. Sie hat sich im Gegensatz zu ihrer Schwester der Magie zugewandt und durch ihre träumerische Art, könnte man meinen sie lebt völlig in ihrer eigenen Welt. Liljann mochte ich während der gesamten Geschichte wirklich gerne, da ihre Charakterzüge für mich sehr greifbar waren und ich mich ihr dadurch sehr verbunden gefühlt habe. Auch die Nebencharaktere sind der Autorin bei der Ausarbeitung gut gelungen und oft musste man auch bei diesen öfter hinter die Fassade blicken, um ihren wahren Charakter zu erkennen.

Die Welt in der „Der Winter der schwarzen Rosen“ spielt wurde dem Leser sehr gut und detailreich nahegebracht, jedoch hätten mich durchaus mehr Aspekte über die anderen Königreiche interessiert. Auch das Setting wurde gut eingefangen, sodass man sich der Welt direkt verbunden gefühlt hat. Ebenfalls gut gefallen haben mir die Ausschnitte, in der man durch Sagen und Geschichten mehr über die Welt und deren Entstehung erfahren hat. Die magischen Wesen, welche in dieser Welt eine Rolle spielen, wurden gut und glaubhabt konzipiert. An sich handelt es sich hierbei um eine sehr gelungene und außergewöhnliche Welt, die mir gut gefallen hat.

"Die gefährlichsten Feinde sind diejenigen, die dir am nächsten standen und dich einst am meisten liebten. Hass ist ohnehin stärker als Liebe. Aber am stärksten ist Hass, der aus Liebe geboren wurde."

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Längen, konnte ich gut in das Geschehen eintauchen und von Seite zu Seite konnte mich die Autorin mehr in ihren Bann ziehen. Das Buch hat dank einiger Intrigen und Irreführungen nie an Spannung verloren. Auch die gesamte Entwicklung der Geschichte hat mir sehr zugesagt und mich immer weiter zum Lesen angeregt. Nachdem auch Tajann mich in ihren Bann zogen konnte, flogen die Seiten nur so dahin. Zwischendurch war es mir etwas zu viel Drama und es gab die ein oder andere Länge, doch alles in einem ist die Idee gut gelungen. In der Geschichte wurden die Themen Verrat, Vergebung und Vertrauen oft angesprochen, wodurch das Buch auch einen gewissen Tiefgang verliehen bekommen hat. Nina Blazon konnte mich mit ihrem verzaubernden und einzigartigen Schreibstil schnell für sich gewinnen. Ich freue mich darauf, weitere Werke der Autorin lesen zu können.

„Ich sah dich und wusste plötzlich, was ich verloren hatte, ohne es je zu besitzen. Und das war der schlimmste Schmerz, den ich je gefühlt habe.“ S. 220

Einen großen Pluspunkt gibt es zudem für die wunderschöne Covergestaltung, welches den Inhalt sehr gut wiederspiegelt und die Geschichte schön unterstreicht. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch außergewöhnlich schön gestaltet. Als Gesamtpaket ist „Der Winter der schwarzen Rosen“ ein echter Hingucker im Bücherregal.


Über die Autorin 
Nina Blazon
© Holger Strehlow
Nina Blazon, geboren in Koper bei Triest, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums. Ihr erster Fantasy-Jugendroman wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Preise erhalten, zuletzt 2016 den Seraph für Der Winter der schwarzen Rosen. Die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart. Quelle


Fazit

Eine sehr gut gelungene fantastische Geschichte, die von mir 4,5 von 5 Sterne erhält.

 

 Eure Laura
© lauras zeilen. Made with love by The Dutch Lady Designs.