Allgemeines
Titel:
Neon Birds
Autor/in:
Marie Grasshoff
Verlag: Bastei Lübbe
Format:
Taschenbuch
Genre:
Science-Fiction
Seitenanzahl:
464 Seiten
Preis:
15,00 €
ISBN:
9783404200009
Hier
könnt ihr es kaufen.
Inhalt
Es
ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus
verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der
künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht,
werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars
feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als
Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und
Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den
Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern...
Meine
Gedanken zum Buch
„Neon
Birds“ gehört zugegeben nicht zu meinen üblichen Lesevorlieben.
Von Science-Fiction habe ich bis dato immer einen Bogen gemacht, was
vor allem an den technischen Begriffen liegt. Doch durch Zufall bin
ich in den sozialen Medien auf die Autorin Marie Grasshoff aufmerksam
geworden, die dort sehr interessante Einblicke in das Weltensetting
und die Charaktere ihres neues Romans gegeben hat. Ich war richtig angetan von der Idee
und musste mir dann einfach selbst ein Bild von der Geschichte machen. Schon hatte ich das Buch in der Hand und habe es regelrecht
verschlungen.
Die
Geschichte wird uns aus der Perspektive verschiedener Charaktere
erzählt, wodurch wir einen umfangreichen Einblick mit
unterschiedlichen Gedanken und Gefühlen zum Geschehen bekommen. Die
Protagonisten haben alle unterschiedliche Schicksale durchlebt und
haben mit ihren inneren Dämonen, Ängsten und Zweifeln zu kämpfen.
Doch letztendlich haben sie alle das selbe Ziel: sie möchten dieses
Leben in ständiger Angst nicht mehr führen. Wir befinden uns im
Jahr 2101 und ein außer Kontrolle geratener technischer Virus
verwandelt Menschen in sogenannte Mojas, welche hyperfunktionale
Fähigkeiten haben. Sie gehören der künstlichen Intelligenz Kami an
und sind nach Ausbruch des Virus in Sperrzonen verfrachtet worden.
Doch als die Moja eines Tages die Mauern der Sperrzonen durchbrechen
steht ein Krieg zwischen Menschen und Technologie bevor. Und
mittendrin stecken unsere vier Protagonisten, die alles dafür geben
den Untergang der Menschen zu verhindern.
„Die
Welt verlor ihre Hoffnung. Und geht das Leben auch weiter, spürt man
es in den Straßen. Auf den Wegen und in den Gebäuden. Dort, wo sich
Mensch an Mensch drängt, Maschine an Maschine, gibt es immer die,
die mit leerem Blick durch die Welt wandelt. Die , denen die Last der
Sorge den Rücken gekrümmt und das Lächeln gestohlen hat. Die, die
innehalten, um ihre Augen gen Himmel zu wenden, als gäbe es dort
oben etwas, das sie schützen könnte. Als hätten die Sterne
Antworten.“ - S. 231
Die
Protagonisten haben mich alle sofort für sich gewinnen könne. Wir
treffen hier auf gänzlich unterschiedliche und
facettenreiche Charaktere, die durch ihre eigene Geschichte
einen großen Mehrwert zur Geschichte
beitragen. Besonders gut hat mir die sehr greifbare
und realistische Darstellung von Depression bei Flavor
gefallen sowie die tiefe Freundschaft zwischen ihm und Luke. Außerdem
freue ich mich in den Folgebänden noch mehr aus der Vergangenheit
der einzelnen Personen zu erfahren, denn die Autorin hat hier viele
Fragen offen gelassen.
„Sie
war zurückgekehrt. Diese Dunkelheit, die ihn von Zeit zu Zeit
befiel. Manchmal sachte wie eine weiche, finstere Decke, manchmal
zehrend und wie eine Krankheit und manchmal schwer wie ein Gebirge,
das auf seiner Seele lastete.“ - S. 383
Der
Einstieg in das Buch ist mir jedoch tatsächlich etwas schwer
gefallen, da man direkt ohne viele Erklärungen in das Geschehen
geworfen wird. Mir haben hier einfach ein paar grundlegende
Informationen gefehlt um mich in der Welt besser zurecht zu finde.
Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten jedoch überwunden waren
und ich mich in dem Setting zurecht gefunden habe, war ich regelrecht
an die Geschichte gefesselt. Das Buch bietet Spannung
von der ersten bis zur letzten Seite ohne dabei zwischenmenschliche
Beziehungen zu vernachlässigen. Besonders fasziniert war ich
von den Solar Punk Elementen. Vor „Neon Birds“ hatte ich noch nie
von diesem Genre gehört, doch das viele grün und die deutlich
nachhaltigere Lebensweise der Menschen zusammen mit anderen sozialen
Errungenschaften konnte mich recht schnell für sich gewinnen.
Der
Schreibstil von Marie Grasshoff hat mir sehr gut gefallen. Die
Geschichte lässt sich leicht und flüssig
lesen und Gefühle konnten besonders durch die poetischen
Stellen sehr gut übermittelt werden. Die anfängliche Angst
mit technischen Begriffen überhäuft zu werden hat sich auch relativ
schnell gelegt. Natürlich kommen diese relativ häufig vor, was bei
der Thematik auch selbstverständlich ist, doch es war alles
verständlich beschrieben. Somit kann
ich „Neon Birds“ auch jedem empfehlen, der wie ich sonst einen
Bogen um Science-Fiction macht.
„Und
so überraschend, wie der Wind sich drehte, und schwer wie eine Welle
überflutete es ihn: Mitleid. Wie ein Zerren in seinem Herzen, ein
Beben in seiner Brust, ein Stechen in seinem Schädel. Es ließ seine
Finger kribbeln und seine Augen wässrig werden.“ - S. 165
Zum
Abschluss möchte ich noch die wundervollen
Illustrationen im Buch anmerken, die das Ganze zu einem
tolle, einzigartigen Werk vervollständigen.
Über
die Autorin
Marie
Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt/Harz, studierte in Mainz
Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige
Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur,
mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin
tätig und lebt in Leipzig. Mit ihrem Fantasy-Epos Kernstaub stand
sie auf der Shortlist des SERAPH Literaturpreises 2016 in der
Kategorie „Bester Independent-Autor“. Quelle
Fazit
Ein
tolles Science-Fiction Abenteuer das Lust auf mehr macht und mir den
Weg in ein neues Genre eröffnet hat. 4,5 von 5
Sterne!
Dieses
Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine
Meinung ist davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser
Stelle an den Verlag!
Eure
Laura ♥