Hallo, ihr Literaturbegeisterten!
Heute
möchte ich gerne meine Gedanken zu einer sehr berührenden und beklemmenden
Geschichte mit euch teilen. Dabei handelt es sich um das Buch „Das Mädchen im blauen Mantel“ von Monica Hesse.
Allgemeines zum Buch
Titel:
Das Mädchen im blauen Mantel
Autor/in:
Monica Hesse
Verlag: cbj
Genre:
historischer Roman
Seitenanzahl:
384 Seiten
Preis:
16,00 € (Gebundene Ausgabe)
ISBN:
978-3570165324
Hier
könnt ihr es kaufen.
Inhalt
Schuld und Verrat, Mut und Widerstand
Amsterdam ist von den Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen, ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist. Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.
Amsterdam ist von den Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen, ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist. Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.
Meine Gedanken zum Buch
Seit jeher interessiere ich mich für
Literatur, die Inhalte aus dem zweiten Weltkrieg auffasst. Besonders nach
meinem Aufenthalt in Amsterdam im Mai, bei dem ich unter anderem auch das Anne-Frank-Haus
besucht habe, ist vorrangig mein Interesse für die Niederlande während des zweiten
Weltkriegs noch weiter gestiegen. Auch wenn es sich bei „Das Mädchen im
blauen Mantel“ nicht um eine Nacherzählung handelt und die Charaktere Fiktion
sind, beruht diese Geschichte auf realen Ereignissen, die damaligen zeitlichen
Abläufe in Amsterdam weichen nur minimal ab, der niederländische Wiederstand
beruht auf wahren Begebenheiten und die Charaktere im Buch wurden von einigen
seiner Mitglieder inspiriert.
Wir begleiten in dieser Geschichte unsere
Protagonistin Hanneke, deren Freund Bas an der Front gefallen ist. Ihr Tag
besteht größtenteils aus dem Handel mit Schwarzmarktgütern, womit sie ihre
Familie versorgen kann. Den Handel sieht sie als kleine Rebellion gegen die Nazis,
welche Amsterdam besetzt haben. Doch eines Tages bittet eine ihrer Kundinnen
sie, ein jüdisches Mädchen zu finden, welches aus dem Geheimversteck in ihrem
Haus verschwunden ist. Bei der Suche nach dem Mädchen trifft Hanneke auf den
niederländischen Widerstand und muss ihre Prioritäten plötzlich ganz neu
überdenken.
„Es muss eine logische Erklärung dafür geben, denke ich wieder. Leute lösen
sich nicht einfach in Luft auf. Aber das ist eine Lüge. In dieser
Besatzungszeit lösen sich jeden Tag Leute in Luft auf. Hunderte von Menschen,
die aus ihren Wohnungen vertrieben werden.“ – S. 36
Auch wenn ich mich mit Hanneke nicht von
Beginn an richtig identifizieren konnte, konnte ich ihre Gefühlslage und ihre
daraus resultierenden Handlungen von Seite zu Seite besser nachvollziehen und
habe irgendwann angefangen richtig mit ihr mitzuleiden, doch als wirklich
sympathisch würde ich sie trotz alledem nicht bezeichnen. Anlässlich des Todes
ihres Freundes Bas an der Front, versucht sie täglich nach vorne zu blicken und
funktioniert nur noch, um ihre Familie versorgen zu können. Unsere Protagonistin
steht hier für alle Menschen, die sich damals aus Angst oder aus schlichter Ahnungslosigkeit, nicht
dem Wiederstand angeschlossen haben. Henneke gerät während der Suche nach einem
verschwunden jüdischen Mädchen unfreiwillig in die Widerstandsbewegung gegen
das Naziregime und bekommt auf einmal die Realität zu
sehen. Sie erfährt wie es um das niederländische Volk und besonders um die
Juden unter ihnen bestellt ist, wie grausam die Nazis wirklich sind. So einfach
kann sie nun nicht mehr wegsehen, auch wenn sie Angst hat. Die Suche nach dem Mädchen
scheint schier hoffnungslos, denn sie hat kaum Anhaltspunkte bis auf ihren Namen
Mirjam Roodvelt, doch Henneke setzt alles daran sie zu finden. Schnell wird sie
regelrecht besessen davon das jüdische Mädchen zu finden, die für sie als Sinnbild
für alle vermissten und ermordeten Menschen ihres Landes steht. Die Nebencharaktere,
die man im Verlauf des Buches näher kennenlernt, wachsen einem
schnell ans Herz. Jeder von ihnen trägt seinen eigenen
Beitrag zur Geschichte und zum Widerstand bei. Sie alle sind wahnsinnig liebenswert, mutig und stark.
„Ich glaube man kann geheilt werden, ohne sich ganz gesund zu fühlen.“ – S.
369
Die Autorin verdient wirklich sehr große Anerkennung, man merkt während des Lesens
wie sehr sie sich mit der Thematik und dem Land auseinandergesetzt hat. Der Amsterdamer Flair mit seinen Kanälen wurde dem Leser
sehr glaubwürdig und spürbar nähergebracht. Trotz des Wissens, das diese
Geschichte nicht gut ausgehen kann, gab es für mich als Leser oftmals Wendungen
in diesem Buch, die ich so nicht erwartet habe. Monica Hesse hat mich mit ihrem
Schreibstil sehr berühren können
und auch wenn es sich um eine sehr beklemmende
Thematik handelt habe ich das Buch regelrecht
verschlungen. „Das Mädchen im blauen Mantel“ ist ein Buch, das ich jedem ans
Herz legen kann, egal ob man an der Geschichte des zweiten Weltkrieges
interessiert ist oder nicht. Das Buch gibt einem so viel mit, lässt uns nachdenken und unsere
Vergangenheit nicht so leicht in Vergessenheit geraten.
Zum Ende möchte ich gerne die Autorin
selbst zitieren, da dies die Geschichte selbst und auch meine Rezension gut zum
Punkt bringt.
„Ich wollte den Sekundenbruchteil darstellen, in dem wir Entscheidungen von
moralsicher Aufrichtigkeit oder von Feigheit treffen und zu Helden oder
Verbrechern werden.“ – S. 377
Über die Autorin
© privat |
Monica Hesse stammt aus Illinois und ist
Journalistin bei der Washington Post. Sie lebt mit ihrem Mann und einem
verrückten Hund in Washington. »Das Mädchen im blauen Mantel« ist ihr erster
Roman, der auf Deutsch erscheint. Das Buch erhielt zahlreiche Preise, darunter
den renommierten Edgar Award in der Kategorie »Junge Erwachsene«. Quelle
Fazit
Ich gebe dieser berührenden sowie beklemmenden
Geschichte volle 5 von 5 Sterne.
Eine absolute Herzensempfehlung von meiner Seite.
Dieses
Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist
davon aber unbeeinflusst. Einen großen Dank an dieser Stelle an den Verlag!
Eure Laura ♥
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